Preisentwicklung im Baugewerbe

Beschleunigung ab 2006

Die Preise für Leistungen des Bauhauptgewerbes, das sich auf den Rohbau und den Tiefbau konzentriert, sind während der Baurezession von 1995 bis 2005 konstant zurückgegangen. Erst ab 2006 gelang es wieder, Preiserhöhungen am Markt durchzusetzen. Das Ausbaugewerbe erbringt vor allem Sanierungs-, Installations- und Fertigstellungsleistungen. Es hat von den langfristig steigenden Sanierungsmaßnahmen im Gebäudebestand profitiert. Von 1995 bis 2021 stiegen die Preise für Leistungen des Bauhauptgewerbes nur um 55 %, das Ausbaugewerbe konnte dagegen eine Preissteigerung von 74 % am Markt durchsetzen. Zum Vergleich: Die Verbraucherpreise legten um 45 % zu.

Die Veränderungsraten der Baupreise sind vor allem auf Preisveränderungen bei Baumaterialien und Energie zurückzuführen. Von 2016 bis 2021 stieg der Erzeugerpreisindex für Bitumen aus Erdöl um 79 %, für Betonstahl in Stäben um 72 % und für Energie um 32 %. 2020 waren - auch in Folge der Corona-Krise – teils erhebliche Rückgänge zu verzeichnen, die aber durch den überaus deutlichen Anstieg 2021 überkompensiert wurden.