Zusammenarbeiten – Kompetenzen bündeln: Beim Neubau und der Sanierung von öffentlichen Gebäuden gewinnen öffentlich-private Partnerschaften (ÖPP) an Relevanz, auch das Image hat sich positiv verändert. Die Vorteile liegen auf der Hand: Durch die Lebenszyklusbetrachtung wird die Effizienz erhöht; darüber hinaus wird ein deutlich größerer Hebel für einen nachhaltigen Bau und Betrieb in Bewegung gesetzt.
Im ÖPP-Verfahren realisiert das Bauunternehmen Goldbeck vor allem Verwaltungsgebäude, Schulgebäude aber auch Feuerwachen und Parkhäuser. Allein durch die systematisierte Bauweise können im Vergleich zum konventionellen Massivbau mehr als 25 Prozent CO2 und ein erheblicher Teil an Ressourcen eingespart werden. Auch bei Revitalisierungen kann durch die Erhaltung und Weiterverwendung der Tragkonstruktion CO2 eingespart werden. Beispielsweise konnte der Bereich Bauen im Bestand bei GOLDBECK im Geschäftsjahr 20/21 rund 72.000 t Tragkonstruktion weiterverwenden und somit mehr als 13.000 t CO2 einsparen. Die Herausforderung besteht darin, schon vor Baubeginn zu analysieren, wie sich Architektur, Gebäudehülle, Energieerzeugung sowie Gebäudetechnik auf die späteren Betriebskosten des jeweiligen Objekts auswirken werden. Deshalb schaut das Unternehmen bereits in der Planungsphase auf den Instandhaltungsaufwand. In der Betriebsphase, für die Goldbeck je nach Pauschalvertrag zwischen zehn und 30 Jahren verantwortlich ist, wird die Gebäudetechnik regelmäßig gewartet und entsprechend dem Nutzungsverhalten optimiert. Das Ergebnis sind öffentliche Gebäude, die zugleich kosten- und energieeffizient sowie langfristig funktional sind.
Von der Materialauswahl über den Produktionsprozess bis hin zur energieeffizienten Nutzung und Recyclingfähigkeit bei einem möglichen Rückbau: Beim Neubau der Gesamtschule Würselen legte die Bauherrin großen Wert auf die ganzheitliche Betrachtung des Gebäudes – und schuf damit die idealen Voraussetzungen für eine Realisierung in öffentlich-privater Partnerschaft.
Der zum Bauzeitpunkt geltende EnEV-Standard konnte um rund
30 Prozent unterschritten werden.
In Stade realisieren Goldbeck und Architekten von Gerkan, Marg und Partner (gmp) aktuell den Bildungscampus Riensförde, der auf rund 22.000 Quadratmetern eine Oberschule, eine Grundschule, eine Kindertagesstätte und Krippe, zwei Mensen sowie Sportanlagen beherbergen wird. Im Rahmen der öffentlich-privaten Partnerschaft kann das Unternehmen der Hansestadt über einen Zeitraum von 25 Jahren die jährlichen Verbrauchsmengen von Strom, Wasser und Wärme zusichern.
Eine Photovoltaikanlage auf dem Dach der Sporthalle ermöglicht die eigene Stromerzeugung. Die Wärmeerzeugung erfolgt mittels Blockheizkraftwerk und wird mithilfe eines campuseigenen Nahwärmenetzes verteilt. Zusätzlich erfolgt eine Wärmerückgewinnung von rund 80 Prozent über die flächendeckende mechanische Be- und Entlüftung.