Das internationale Baugeschäft

Internationales Bauen und Europa

Die deutsche Bauindustrie ist auf Grund der Qualität von Projektmanagement und Bauausführung, ihrer Ingenieurkompetenz, Innovationsfähigkeit und Termintreue international wettbewerbsfähig bei technisch anspruchsvollen Bauprojekten in der Verkehrsinfrastruktur, im Spezialtiefbau sowie beim Bau von Kraftwerken und Industrieanlagen zur Geltung. Diese Wettbewerbsfähigkeit könnte durch eine frühe Einbindung in die Planungsphase des Projekts noch zielgerichteter eingesetzt werden. Weitere Facetten der Umweltdienstleistungen sind der Bau und Betrieb von Trinkwasseraufbereitungsanlagen sowie die Altlastensanierung und das Flächenrecycling. Auf Grund ihres weltweiten Firmennetzwerks verfügt die deutsche Bauindustrie über eine große Erfahrung mit den rechtlichen, sozialen und kulturellen Besonderheiten der einzelnen Auslandmärkte. Bei all ihren internationalen Aktivitäten achten die deutschen Bauunternehmen und ihre lokalen Tochter- und Beteiligungsgesellschaften auf die Einhaltung aller nationalen und internationalen Qualitäts-, Umwelt- und Sozialstandards sowie der einschlägigen Compliance-Regeln.

Auslandsbaustatistik

Zufolge der Auswertung der Auslandsbaustatistik des Hauptverbands der Deutschen Bauindustrie für das Jahr 2019 akquirierten die international aktiven Firmen der deutschen Bauindustrie mit ihren lokalen Tochter- und Beteiligungs-gesellschaften im vergangenen Jahr Auslandsaufträge im Gesamtwert von 4,8 Mrd. €. Die internationale Bauleistung erreicht im Berichtszeitraum mit 4,4 Mrd. € das Niveau vom Vorjahr. Die mit Abstand wichtigste Auslandsbauregion ist wieder Europa. Im Vorjahr summierten sich die Auftragseingänge aus den europäischen Nachbarländern auf rund 3 Mrd. € und stellten somit rund zwei Drittel des Gesamtvolumens dar. Die aktuell wichtigsten europäischen Auslandsbaumärkte der deutschen Bauindustrie befinden sich in Frankreich, Österreich, Polen und dem Vereinigten Königreich.

In Lateinamerika entwickelte sich das Auftragsvolumen positiv und stieg auf rund  640 Mio. € an, Schwerpunktmarkt ist in dieser Region  nach wie vor Chile. Das Ordervolumen aus Asien erreichte 600 Mio.€, davon stammten fast 50% aus den Staaten der Golfregion. In Afrika bleibt die deutsche Bauindustrie trotz des schwierigen Umfelds engagiert, hier war ein Auftragsvolumen von 260 Mio. €  zu verzeichnen, mit größeren Auftragsvolumina in Ägypten und Nigeria.

Die folgende Tabelle berücksichtigt ebenfalls Unternehmen, die nicht in der Auslandsbaustatistik des Hauptverbands erfasst sind. In dieser Auswertung lieferte das Tochter- und Beteiligungsgeschäft in den USA und Austarlien den größten Beitrag zum internationalen Baugeschäft der deutshen Bauindustrie.

Im Mehrjahresvergleich stellt sich der Auftragseingang der deutschen Bauindustrie aus dem Ausland wie folgt dar: