Die Präsidentin der Europäischen Kommission Ursula von der Leyen hat am 11. Dezember 2019 den Grünen Deal vorgestellt. Im Kern sieht die EU-Kommission die Schaffung eines klimaneutralen Europas bis 2050 vor. Mit dem Grünen Deal legt die Kommission einen umfassenden Vorschlag vor, den sie als neue Wachstumsstrategie für Europa versteht. Das Ziel eines klimaneutralen Europas im Jahr 2050 soll im März nächsten Jahres durch einen Gesetzentwurf der EU-Kommission untermauert werden. Dieser wird vorsehen die Klimaneutralität bis 2050 verbindlich festzuschreiben.
Zur Erreichung dieses Ziels schlägt die Kommission eine ganze Reihe an Maßnahmen für die kommenden Jahre vor:
Zentrale Maßnahmen
- Verabschiedung eines Klimagesetzes zur Festschreibung der Klimaneutralität bis 2050 und Revision der Klimaziele bis 2030
- Neuer Aktionsplan für die Kreislaufwirtschaft
- Die „Renovierungswelle“ – Verdopplung der Renovierungsquote in Europa
- Umweltfreundlichere Mobilität
- Grüne und nachhaltige Finanzierung
Die Bauwirtschaft im Grünen Deal
Der Grüne Deal sieht Maßnahmen vor, die die Bauwirtschaft direkt betreffen. Eine zentrale Maßnahme ist die sogenannte „Renovierungswelle“. Vorgesehen ist mindestens die Verdopplung der Renovierungsrate in Europa, um das Potential von höherer Energieeffizienz im Gebäudesektor auszuschöpfen. Des Weiteren sollen die Richtlinie über die Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden und die Bauproduktenverordnung überarbeitet werden. Ferner stellte die Kommissionspräsidentin höhere Investitionen in Eisenbahntrassen und Wasserwege in Aussicht.
Auch ein neuer Aktionsplan zur Kreislaufwirtschaft wurde für das Frühjahr 2020 angekündigt. Dieser wird vorsehen die zirkuläre Produktgestaltung auszubauen, die Verwendung von Sekundärrohstoffen zu stärken und die Recyclingquote im europäischen Bausektor zu erhöhen.