Die sogenannte „Partnership for Global Infrastructure and Investment“ (PGII) soll sich sowohl aus öffentlichen als auch aus privaten Mitteln speisen. Die GPII-Initiative soll eine bessere Koordinierung der Infrastrukturprogramme der USA, EU (Global Gateway), Japan und dem Vereinigten Königreich gewährleisten. Es sollen Länderpartnerschaften (sogenannte „country-partnerships“), insbesondere in Afrika und dem Indo-Pazifischen Raum geschlossen und entwickelt werden, mit denen Projekte definiert und realisiert werden sollen. Die EU möchte z.B. die Zusammenarbeit mit Indonesien, Indien, Senegal und Vietnam verstärken, mit Partnerschaften für eine gerechte Energiewende (Just Energy Transition Partnerships), und die bestehende Partnerschaft mit Südafrika fortsetzen.
Die Initiative ist eine Neuauflage der im Juli 2021 angekündigten G7-Initiative, die damals unter dem Namen „Build Back Better World (B3W)“ angekündigt wurde. In die 600 Milliarden US-Dollar fließen 300 Milliarden Euro ein, die die Europäische Union bereits für ihre „Global Gateway“-Strategie vorgesehen hat. Die USA stellen insgesamt 200 Milliarden US-Dollar zur Verfügung. Aus Japan und Kanada sollen 65 Milliarden bzw. 5,4 Milliarden US-Dollar einfließen.
Investitionen sollen in vier Schwerpunktbereiche fließen:
- Klimaschutz und Energie: Aufbau von klimaschonender Infrastruktur, Technologien für die Energiewende sowie Entwicklung von sauberen Energieversorgungsketten;
- Digitales: Sichere Netzwerke und Infrastruktur im Bereich Informations- und Telekommunikationstechnologie;
- Geschlechtergerechtigkeit und Gleichberechtigung: Förderung stärkerer Partizipation von Frauen durch Verbesserung der Pflegeinfrastruktur sowie Wasser- und Sanitärinfrastruktur;
- Gesundheit: Aufbau der Infrastruktur im Gesundheitswesen, patientenzentrierte Dienste und Personal, Herstellung von Impfstoffen und anderen wichtigen medizinischen Produkten.
Die BAUINDUSTRIE begrüßt das verstärkte Engagement der G7-Staaten sowie der Europäischen Union im Infrastrukturbereich und fordert gemeinsam mit dem europäischen Auslandsbauverband EIC, dass:
- die G7-Staaten ihre Konnektivitätsinitiativen verzahnen und nicht miteineander konkurrieren.
- die GPII sich an den Bedürfnissen und den Nutzen für die Partnerländer orientiert und internationale Standards bei der Finanzierung, Vergabe, und Projektdurchführung voranbringt;
- diese Infrastruktur-Initiative ein Level Playing Field und die Wettbewerbsfähigkeit der G7 und ihrer Partner im globalen Infrastrukturausbau stärkt.