Investitionen statt Subventionen – für eine gute Infrastruktur, bezahlbaren Wohnraum, intakte Straßen und Brücken sowie ein modernes und funktionstüchtiges Schienennetz. Jeder in den Bau investierte Euro stabilisiert dabei nicht nur das Baugewerbe mit seinen 2,65 Millionen Arbeitsplätzen. Jede Bauinvestition stärkt auch den Industriestandort und die hiesige Wirtschaft und erzeugt ein erhebliches gesamtwirtschaftliches Wachstumspotenzial. Das ist das Ergebnis einer Studie zur volkswirtschaftlichen Bedeutung der Bauwirtschaft, die das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) Köln im Auftrag der BAUINDUSTRIE erstellt hat.
Die wichtigsten Ergebnisse im Überblick:
- Die Gesamtwirtschaft ist stark vom Bau geprägt. 2019 lag der Anteil des Baugewerbes und seines Vorleistungsverbundes an der gesamtwirtschaftlichen Bruttowertschöpfung bei 7,5 Prozent.
- Eine Steigerung der Bauinvestitionen um zehn Prozent erhöht das Bruttoinlandsprodukt um ein Prozent.
- Um die Klimaschutzziele zu erreichen, müssten in Wohn- und Nicht-Wohnbauten pro Jahr mindestens 33, besser 66 Milliarden Euro investiert werden.
- Im öffentlichen Bau – insbesondere zur dringend benötigten Sanierung und Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur und der kommunalen Infrastruktur – müssten bis 2030 die Investitionen jährlich um rund 75 Milliarden Euro gesteigert werden.
- Um die nach IW-Schätzungen erforderliche Zahl von jährlich 355.000 neuen Wohnungen zu erreichen, müssten die Investitionen in den Wohnungsbau um gut 20 Milliarden Euro pro Jahr steigen.
Aber: Von Ende 2020 bis Ende 2023 ist die Wertschöpfung des Baugewerbes um real 15 Prozent gesunken. Der Mix aus steigenden Zinsen, globaler Unsicherheit und deutlich höheren Baukosten hat insbesondere den Wohnungsbau getroffen. Einen starken Bremseffekt für die Branche hat die stagnierende Arbeitsproduktivität seit den 90er Jahren. Das Problem: der fehlende technische Fortschritt.