Definitionen

Die Definitionen dienen dem Verständnis der Datengrundlage des Bereichs "Zahlen & Fakten" und der verbandseigenen Baustatistischen Datenbank ELVIRA. Des Weiteren enthalten sie Informationen, in welcher Ausprägung die Daten über ELVIRA abgerufen werden können.

Beinhaltet die wichtigsten Arbeitsmarktdaten (Arbeitslose, offene Stellen, Kurzarbeiter, sozialversicherungspflichtig Beschäftigte) der Gesamtwirtschaft, des Baugewerbes und des Bauhauptgewerbes (Bauarbeiter) sowie die Bauingenieure die die Bundesagentur für Arbeit (BA) monatlich veröffentlicht. Des Weiteren die Zahl der Erwerbstätigen in der Gesamtwirtschaft und im Baugewerbe aus den Berechnungen der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung des Statistischen Bundesamtes...

Als Arbeitsstunden sind alle auf Baustellen, Bauhöfen und in Werkstätten in Deutschland tatsächlich geleisteten Stunden gemeldet, gleichgültig, ob sie von Arbeitern einschl. Poliere, Schachtmeister und Meister, Inhabern, Familienangehörigen oder Auszubildenden geleistet werden. Einbezogen sind auch die Arbeitsstunden solcher Arbeitskräfte, die von anderen Unternehmen gegen Entgelt zur Arbeitsleistung überlassen wurden, sowie etwa geleistete Mehr-, Über-, Nacht-, Sonntags- und Feiertagsstunden. Abgerechnete, aber nicht geleistete Stunden sowie Berufsschulstunden sind abgesetzt. Nicht einbezogen sind die für Bürotätigkeiten geleisteten Arbeitsstunden...

Hierbei handelt es sich um die Summe (ohne Umsatzsteuer) aller vorliegenden, fest akzeptierten, aber noch nicht ausgeführten Bauaufträge (einschließlich Argen-Anteilen), jeweils zum Ende des Berichtsvierteljahres. An Subunternehmer vergebene Aufträge werden nicht einbezogen. Bei der Ermittlung des Auftragsbestandes wird vom Auftragswert bereits im Bau befindlicher Projekte der Teil abgesetzt, der produktionstechnisch schon fertiggestellt ist (ohne Berücksichtigung der Abnahme oder Abrechnung)...

Hierbei handelt es sich um eine eigene Verbandsstatistik. Die Mitgliedsunternehmen melden jährlich ihre direkten Auftragseingänge aus dem Ausland sowie ihre Auftragseingänge durch Beteiligungen an Unternehmen im Ausland. Die Werte von Hochtief werden – seit dem Austritt- nachträglich hinzuaddiert...

Wert (ohne Umsatzsteuer) aller im Berichtsmonat eingegangenen und vom Betrieb fest akzeptierten Aufträge für Bauleistungen im Inland. Aufträge, die nicht angenommen wurden oder ohne feste Zusage für die Ausführung unverbindlich für später vorgemerkt wurden, sind hier nicht zu berücksichtigen. Später zurückgestellte bzw. annullierte Aufträge werden nicht nachträglich abgezogen. Um Doppelzählungen zu vermeiden, wird der Auftragseingang nur von dem Betrieb gemeldet, der den Bauauftrag (einschließlich Argen-Anteilen) ausführen wird, d.h. an Nachunternehmer zu vergebende Teile von Bauaufträgen werden nicht in die eigene Meldung einbezogen. Nachträge, etwa auf Grund der Auswirkungen von Gleitklauseln, werden nicht nachträglich erfasst. Die Auftragseingänge werden im Rahmen der monatlichen Bauberichterstattung bei Betrieben mit im Allgemeinen 20 tätigen Personen und mehr erfasst. Die Berechnung der Volumenindizes erfolgt durch Preisbereinigung der Wertindizes anhand der jeweiligen Preisindexziffern für Bauleistungen...

Die Ausbildungsstatistik enthält die Zahl der Ausbildungsverhältnisse im Baugewerbe differenziert nach Lehrjahren und Berufsgruppen sowie die Zahl der Ausbildungsbetriebe. Die Daten werden von den Sozialkassen des Baugewerbes (Soka-Bau) erhoben und dem Hauptverband zur Verfügung gestellt...

Die Bautätigkeitsstatistiken erstrecken sich auf genehmigungspflichtige oder ihnen gleichgestellte Baumaßnahmen im Hochbau, bei denen Wohnraum oder sonstiger Nutzraum geschaffen oder verändert wird sowie auf Gebäude und Gebäudeteile, deren Nutzung geändert wird oder die durch bauaufsichtliche Maßnahmen, Schadensfälle oder Abbruch der Nutzung entzogen werden...

In der aktuellen Wirtschaftszweigsystematik (WZ) 2008 setzt sich das Bauhauptgewerbe wie folgt zusammen:

Bauhauptgewerbe

=

41.2 Bau von Gebäuden

+

42 Tiefbau

+

43.1 Abbrucharbeiten und Vorbereitende Baustellenarbeiten

+

43.9 Sonstige spezialisierte Bautätigkeiten

zusammen mit dem Ausbaugewerbe...

Die Bauinvestitionen werden als Teilgröße der Bruttoinvestitionen auf der Verwendungsseite des Bruttoinlandsprodukts nachgewiesen. Bauinvestitionen werden aus dem Zugang an neuen Bauten und den Käufen abzüglich Verkäufe von gebrauchten Bauten und Land während einer Periode ermittelt. Für die gesamte Volkswirtschaft saldieren sich Käufe und Verkäufe von gebrauchten Bauten und Land, so dass der gesamtwirtschaftliche Wert der Bauinvestitionen mit der Summe aller Zugänge an neuen Bauten (einschließlich der werterhöhenden Leistungen am Gebäudebestand) identisch ist...

Zur Anwendung von Stoffpreisgleitklauseln benötigt das ausführende Bauunternehmen die Erzeugerpreisindizes gewerblicher Produkte (GP) des Statistischen Bundesamtes (Fachserie 17 / Reihe 2).

Der Index der Erzeugerpreise misst die in Deutschland erzeugten und im Inland verkauften Produkte. Die Bezugsgröße ist die Summe aller gewerblichen Inlandsumsätze, womit der Absatz industrieller Güter an inländische Abnehmer anderer Wirtschaftsstufen als auch die Umsätze zwischen den gewerblichen Unternehmen preisstatistisch erfasst werden. Der Index der Erzeugerpreise bzw. dessen Teilindizes werden häufig in Wirtschaftsverträgen zur Anpassung von wiederkehrenden Zahlungen (Wertsicherungsklauseln) verwendet...

Es handelt sich um die Ermittlung von Preisen für einzelne Bauleistungen aus Abschlüssen zwischen Auftraggebern und Bauunternehmen. Daraus werden Preismessziffern für einzelne Bauleistungen erhoben und Preisindizes für Bauarbeiten, Bauabschnitte und Bauwerke errechnet. Gemäß den Richtlinien sind Marktpreise (Zuschlag- bzw. Abgabepreise) zu melden; vielfach dürften jedoch marktbedingte Abweichungen von den kalkulierten Preisen unberücksichtigt bleiben. Die Indizes für Bauleistungspreise geben Auskunft über Stand und Entwicklung der Neubaupreise, nicht aber der Verkehrs-, Ertrags- oder Mietwerte von Bauwerken...

Die Merkmale Auftragseingang, geleistete Arbeitsstunden und Umsatz werden im Bereich Bauhauptgewerbe nach der Art der errichteten Bauten und z.T. nach Auftraggebern erhoben. Maßgebend für die Art der Bauten ist die überwiegende Zweckbestimmung des einzelnen Auftrages (auch bei Mehrzweckgebäuden)...

Das Bauvolumen erfasst alle im Inland erbrachten Bauleistungen, also Neu-, Um- oder Erweiterungsbauten und Reparaturen. Dazu rechnen auch alle in Bauwerke eingehenden Leistungen des Verarbeitenden Gewerbes (Aufzugbau, Stahl- und Leichtmetallbau, Holzkonstruktionen, Beiträge der Elektrotechnischen Industrie); ferner Dienstleistungen, wie Architektenleistungen, amtliche Gebühren, Grundstücksübertragungskosten; außerdem die Eigenleistungen der Investoren, auch der privaten Haushalte beim Wohnungsbau (einschließlich Schwarzarbeit) wie auch die Regiearbeiten der öffentlichen Hand. Zu den Bauleistungen rechnen auch die Außenanlagen der Bauwerke...

Als Beschäftigte gelten die in baugewerblichen Betriebsteilen tätigen Personen. Hierzu zählen alle männlichen und weiblichen im Betrieb tätigen Inhaber, Mitinhaber, auch selbstständige Handwerker, Familienangehörige und Arbeitskräfte, die in einem Arbeitsvertrags- oder in einem Dienstverhältnis zum Betrieb stehen, Personen mit Altersteilzeitregelungen, sowie Familienangehörige, die in einem Betrieb, der von einem Familienmitglied als Selbstständigem geleitet wird, mithelfen, ohne hierfür Lohn oder Gehalt zu erhalten und mindestens 55 Stunden im Monat im Betrieb tätig sind. Voll als tätige Personen gelten auch die fehlenden, erkrankten oder in Urlaub befindlichen und die teilzeitbeschäftigten Betriebsangehörigen (zum Beispiel Halbtagsbeschäftigte), Saison- und Aushilfsarbeiter, Kurzarbeiter und Winterausfallgeldempfänger. Arbeitskräfte, die von anderen Unternehmen gegen Entgelt zur Verfügung gestellt werden, sind ebenfalls erfasst...

Zur Erhebungseinheit „Betrieb“ zählen die örtlichen Einheiten (in der Regel nicht die Baustellen), die nach dem Schwerpunkt ihrer wirtschaftlichen Tätigkeit Bauleistungen für den Markt erbringen, unabhängig davon, ob es sich um handwerkliche oder nichthandwerkliche Einheiten handelt. Die Ergänzungserhebung im Bereich Bauhauptgewerbe erfasst alle Betriebe, deren Haupttätigkeit in diesen Bereich fällt sowie Baubetriebe von rechtlichen Einheiten (Unternehmen) anderer Wirtschaftsbereiche...

Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) ist ein Maß für die wirtschaftliche Leistung einer Volkswirtschaft in einem bestimmten Zeitraum. Es misst den Wert der im Inland hergestellten Waren und Dienstleistungen (Wertschöpfung), soweit diese nicht als Vorleistungen für die Produktion anderer Waren und Dienstleistungen verwendet werden...

Die Entgelte enthalten die geleisteten, lohnsteuerpflichtigen Bruttobezüge (Bar- und Sachbezüge) der tätigen Personen im Baugewerbe. Den Entgelten sind auch die Bezüge von Gesellschaftern, Vorstandsmitgliedern und anderen leitenden Kräften zuzurechnen, soweit sie steuerlich als Einkünfte aus nichtselbständiger Arbeit anzusehen sind...

Die Bruttowertschöpfung (ohne Umsatzsteuer) umfasst die innerhalb eines abgegrenzten Wirtschaftsgebiets in einem bestimmten Zeitraum erbrachte wirtschaftliche Leistung. Sie ist Ausdruck des Wertes aller in der betreffenden Periode produzierten Waren und Dienstleistungen (Bruttoproduktionswert) abzüglich des Wertes der bei der Produktion verbrauchten Güter zu Anschaffungspreisen (Vorleistungen - zum Beispiel Rohstoffe, Vorprodukte, Handelswaren, Reparaturleistungen usw.)...

Der Deutsche Sparkassen- und Giroverband (DSGV) veröffentlicht auf Basis vorliegender Bilanzen (zwischen ca. 11.000 und 16.000) Finanzkennzahlen für das Bauhauptgewerbe. Die Berechnung nach neun Unternehmensgrößenklassen erfolgt exklusiv für den Hauptverband der Deutschen Bauindustrie. Der DSGV weist bei den Kennzahlen nicht das arithmetische Mittel, sondern den Medianwert aus. Dabei liegt die Hälfte der Firmen auf oder unter dem Medianwert, die andere Hälfte auf dem Wert oder darüber. Der Median ist unempfindlicher gegenüber „Ausreißern“ (stark abweichende Werte), die den Durchschnittswert verfälschen können...

Im Rahmen des ifo Konjunkturtest werden ca. 1.000 Bauunternehmen (über alle Branchen: ca. 7.000) monatlich nach ihrer Einschätzung bezüglich aktueller und erwarteter/n Geschäftslage und Bautätigkeit sowie Behinderungsgründe (durch Arbeitskräfte-, Finanzierungs-, Auftragsmangel, Materialknappheit, Witterung und Auftragsstornierung), Auftragsbestand und deren Reichweite, Entwicklung des Personalbestandes, Baupreise und Kapazitätsauslastung befragt...

Gegenstand der Insolvenzstatistik sind alle von den Insolvenzgerichten eröffneten Verfahren und die mangels Masse abgewiesenen Insolvenzanträge. Nicht einbezogen werden die Insolvenzanträge, die vom Gericht zurückgewiesen werden oder von den Gläubigern zurückgenommen wurden. Die Zahlen sind immer endgültig...

Die Kostenstrukturerhebung im Baugewerbe ist als Stichprobenerhebung konzipiert. Sie erfasst knapp 6.000 Rechtliche Einheiten, die für rund 16.000 Rechtliche Einheiten mit 20 Beschäftigten und mehr repräsentativ sind. Der Nachweis der Ergebnisse erfolgt in der Gliederung der Klassifikation der Wirtschaftszweige, wobei sich die Zuordnung der Unternehmen nach ihrem wirtschaftlichen Umsatz-Schwerpunkt richtet. Viele Ergebnisse werden zusätzlich nach Beschäftigtengrößenklassen untergliedert...

Ergebnisse der Kassenstatistik (Ist-Werte) über die Finanzwirtschaft von Bund, Ländern, Gemeinden und Gemeindeverbänden. Die Daten werden den vierteljährlichen Kassenabschlüssen der Gebietskörperschaften entnommen (sog. Sekundärstatistik). Dargestellt werden die Ausgaben für Baumaßnahmen des Bundes, der Länder und der Gemeinden...

Der Produktionsindex misst die monatliche Leistung des Produzierenden Gewerbes in Deutschland. Er ist auf Grund seiner Periodizität, seiner schnellen Verfügbarkeit und der tiefen Untergliederung nach Wirtschaftszweigen ein zentraler und aktueller Indikator für die konjunkturelle Entwicklung. Die fachliche Gliederung der Indizes erfolgt im Baugewerbe nach Hochbau, Tiefbau und Ausbaugewerbe und im Verarbeitenden Gewerbe nach der "Klassifikation der Wirtschaftszweige (WZ 2008)". Das Statistische Bundesamt berechnet die Produktionsindizes als Originalwerte, arbeitstäglich bereinigte Werte sowie saisonbereinigte Werte...

Als baugewerblicher Umsatz sind die dem Finanzamt für die Umsatzsteuer gemeldeten steuerbaren (steuerpflichtigen und steuerfreien) Beträge für Bauleistungen in Deutschland angegeben, und zwar einschl. Umsätze aus eigener Nachunternehmertätigkeit und den einbehaltenen (und selber durchgeführten) Teilleistungen aus der Vergabe an Nachunternehmer. Hierzu zählen auch (nicht steuerbare) Leistungen, die innerhalb eines Konzerns erbracht werden. Umsätze, die an einen anderen Subunternehmer als Unterauftrag weitergegeben wurden, dürfen nicht in die eigene Meldung einbezogen werden. Somit sollten (rein definitorisch) keine Doppelzählungen im statistisch erfassten Umsatz enthalten sein...

Die Unternehmenserhebung liefert wichtige Informationen über die Bauleistung, die Beschäftigung und die Jahresbauleistung (Inland und Ausland) der Bauunternehmen mit 20 und mehr Beschäftigten...

Von 1976 bis 1995 lag den Erhebungen im Baugewerbe die Systematik der Wirtschaftszweige in der Fassung für die Statistik im Produzierenden Gewerbe (SYPRO) zugrunde. Von 1995 bis 2002 wurden die Daten nach der Klassifikation der Wirtschaftszweige - Ausgabe 1993 (WZ 93) erhoben und dargestellt. Von 2003 bis 2008 basierten die Erhebungen auf der Klassifikation der Wirtschaftszweige - Ausgabe 2003 (WZ 2003). Ab Berichtsjahr 2009 basieren die Erhebungen auf der Klassifikation der Wirtschaftszweige - Ausgabe 2008 (WZ 2008). Im Folgenden wird die WZ 2003 dargestellt...

Dieser Abschnitt umfasst allgemeine und spezialisierte Hoch- und Tiefbautätigkeiten. Dazu zählen Neubau, Instandsetzung, An- und Umbau, die Errichtung von vorgefertigten Gebäuden oder Bauwerken auf dem Baugelände sowie provisorischer Bauten...