Öffentliche Bautätigkeit

Kein vollständiger Inflationsausgleich

Die Investitionen des Staates in Bauten betrugen 2022 58,4 Mrd. Euro, das waren zwar 14,5 % mehr als ein Jahr zuvor. Aufgrund der starken Baumaterial- und somit Baupreissteigerungen von 16 % hat die Öffentliche Hand real aber 1,3 % weniger in Bauten investiert.

Die reinen Ausgaben für Baumaßnahmen - ohne Grundstückskäufe, Übertragungskosten, Bodenverbesserungen und Dienstleistungen - von Bund, Ländern und Gemeinden lagen 2022 bei 48,4 Mrd. Euro. Sie haben lediglich um nominal 6,7 % zugelegt. Um die gestiegenen Preise bereinigt sind die Bauausgaben sogar um 8 % gesunken. Dieser reale Rückgang betraf sämtliche Gebietskörperschaften in ähnlicher Größenordnung. Weder der Bund noch die Länder oder Gemeinden haben die gestiegenen Baukosten in ihren Budgets ausreichend berücksichtigt.

Der Anteil der Bauausgaben an den Gesamtausgaben hat sich im (schon niedrigen) Vorjahresvergleich hingegen nicht verändert. Bei den Gemeinden lag der Anteil bei 9,2 %, bei Bund und Ländern lediglich bei 1,6 % bzw. 1,7 %.