Preisentwicklung im Baugewerbe

Starker Anstieg ab 2021

Nach einem eher moderaten Anstieg bis 2020 - die Preise für Leistungen des Bauhauptgewerbes nahmen seit 1995 nur minimal stärker zu als die Verbraucherpreise - war 2021, vor allem aber 2022, ein starkes Wachstum zu verzeichnen. In nur zwei Jahren legten die Preise im Bauhaupt- und Ausbaugewerbe jeweils um 26 % zu. Auch die Verbraucherpreise stiegen mit 11 % ungewöhnlich deutlich.

Die hohen Steigerungsraten der Baupreise sind vor allem auf massive Preisveränderungen bei Baumaterialien und Energie zurückzuführen, wo sich ab 2020 zuerst der Bruch der Lieferketten und dann der Krieg in der Ukraine auswirkten. Von 2020 bis 2022 legte der Erzeugerpreisindex für Bitumen aus Erdöl um 88 % zu, für Betonstahl in Stäben um 32 % und für Energie um 86 %. Zudem gab es in beiden Jahren Probleme bei der Materialversorgung, was die Kosten ebenfalls in die Höhe trieb. Die Baufirmen haben also vorrangig ihre höheren Einkaufspreise und Kosten an die Auftraggeber weitergereicht.