AwF 010 Bestands­erfassung und -modellierung

Definition und Zielsetzung

Mit einem geeigneten Aufmaß erfolgt die Bestandserfassung, die für die weitere modellbasierte Planung und Projektabwicklung in ein Bestandsmodell überführt wird. Die Eingangsdaten können aus bestehenden Unterlagen, Vermessungen, Laserscanning, Photogrammmetrie, geografischen Informationssystemen, Baugrundinformationen oder einer Kombination stammen. Modellbasierte konsistente Daten führen zu weniger Abstimmungsbedarf der Beteiligten.

Umsetzung

Bauvorbereitung → Aufgabe des AG
Bestandsunterlagen der Entwurfs- und Genehmigungsplanung sowie die Informationen aus der Baugrunderfassung werden in ein strukturiertes Modell als Grundlage für den weiteren Projektverlauf eingearbeitet. Hierbei werden Volumenkörper in Länge, Breite und Höhe mit Georeferenzierung für die Teilkörper (stationsweise, Bauabschnitte, etc.) getrennt nach vordefinierten Klassen und Merkmalen erzeugt. Dies bildet die Grundlage für alle folgenden Anwendungsfälle.

Bauphase → Aufgabe des AG oder des AN
Bei Ausführungsbeginn ist das Bestandsmodell zu überprüfen, gegebenenfalls sind Abweichungen in das Bestandsmodell zu überführen.

Dient die Bestandserfassung im weiteren Baufortschritt zum Nachweis, dass unter Einhaltung regelkonformer Toleranzen das Bauwerk gebaut wurde, dann entspricht das Modell dem As-Built-Modell.

Herausforderung

Die Darstellung eines Modells mit Bodenschichten, Sparten und weiteren Inhalten (z. B. höchster Grundwasserstand HGW50) mit derzeitigen Methoden erzeugt eine subjektiv empfundene Scheingenauigkeit. Die Interpolation der Schichtgrenzen der Bodenschichten erfolgt in den Autorensystemen unterschiedlich und ist stark abhängig von der Anordnung der Probenentnahmen. Die gleichen Herausforderungen bestehen bezüglich der Sparten (Lage- und Höhengenauigkeit).

Der AG liefert die Modelle, Bodenschichten, Sparten und weitere Inhalte (z. B. höchster Grundwasserstand HGW50). Die verbleibende Unschärfe des Modells ist über örtliche Aufmaße während der Bauphase abzufangen und das Modell entsprechend vom AG anzupassen. Dies kann ggf. auch durch den AN erfolgen.