BIM im Spezialtiefbau

SICHERUNG DER MODELLQUALITÄT

ROLLEN UND VERANTWORTLICHKEITEN

Für die Umsetzung von BIM in Projekten sind BIM-spezifische Rollen zu besetzen. Die Definition der Bezeichnungen ist projektspezifisch, z. B. BIM-Manager, BIM-Gesamtkoordinator, BIM-Koordinator etc. Ob eine Trennung von Management und Koordination in Projekten notwendig ist, soll für das jeweilige Projekt entschieden und in den AIA hinterlegt werden. Hinsichtlich der Sicherung der Modellqualität definiert der BIM-Manager in der Regel die Art und den Umfang der Qualitätssicherungsmaßnahmen im BIM-Abwicklungsplan. Der BIM-Koordinator ist für die Umsetzung verantwortlich.

MAßNAHMEN ZUR QUALITÄTSSICHERUNG

Maßnahmen zur Qualitätssicherung von BIM-Modellen lassen sich in drei Arten unterteilen: die geometrische, die funktionale und die inhaltliche Prüfung.

Bereits vor Beginn der Modellierung werden in den Auftraggeber-Informations-Anforderungen (AIA) die Mindestanforderungen und Prüfkriterien der Modellqualität definiert. Um die Konsistenz der einzelnen Modelle untereinander sicherzustellen, sind weitere Anforderungen bei der Bearbeitung durch die jeweiligen Modellersteller zu berücksichtigen. Eine Planung der Qualitätssicherungsmaßnahmen soll bereits bei der Erstellung des BIM-Abwicklungsplans (BAP) berücksichtigt werden. Die Anforderungen der im Projekt umgesetzten Anwendungsfalle (AwF) bilden die Basis der Mindestanforderungen und Prüfkriterien.

Eine Qualitätssicherung sollte sowohl als Ausgangs- als auch als Eignungsprüfung jeweils bei der Übergabe von Informationen bzw. Modellen durchgeführt werden: Vor Übergabe des bearbeiteten Fach- oder Teilmodells prüft der Informationsautor im Rahmen seiner Eigenprüfpflicht die Qualität seiner Arbeit nach den gestellten Mindestanforderungen. Darüber hinaus ist sicherzustellen, dass jedes im Modell beinhaltete Modellelement entsprechend vorheriger Vereinbarung klassifiziert ist.

Diese erste Stufe der Qualitätssicherung beinhaltet eine geometrische, funktionale und inhaltliche Prüfung des jeweiligen Modells.

Vor der weiteren Verwendung werden die in einer gemeinsamen Datenumgebung geteilten Modelle vom Informationsempfänger im Rahmen einer Vollständigkeitsprüfung auf Inhalt, Version, Nomenklatur und Format geprüft. In der zweiten Stufe der Qualitätssicherung wird die Qualität und Konsistenz der Fach- oder Teilmodelle mehrerer Modellersteller geprüft. Der Informationsempfänger fuhrt hierzu die zur Qualitätssicherung und Koordinierung geeigneten, bereinigten und in sich geprüften Modelle zu einem Koordinationsmodell zusammen. Am konsolidierten Modell können nun auch die geometrischen, funktionalen und inhaltlichen Qualitätssicherungsmaßnahmen durchgeführt werden.